Deutsche Klimaforscher starten neuen Rettungsversuch für ein globales Klimaabkommen – Die Klima-Kopfpauschale

27. April 2010 | Von Rudolf Kipp | Kategorie: Artikel, Blog, Klimawandel, Politik

Die Klimakonferenz von Kopenhagen im letzten Dezember kann ohne Übertreibung als völliger Flop bezeichnet werden. Auf ein von vielen Klimawissenschaftlern und Umweltschutzverbänden gefordertes internationales Abkommen zur Reduktion sogenannter Treibhausgase, allen voran des CO2, konnten die Länder sich nicht einigen. Es blieb lediglich bei einer vagen Absichtserklärung, die Erde dürfe sich nicht um mehr als 2 Grad erwärmen (Kopenhagen-Accord). Und auch dieses, ehedem von deutschen Klimaforschern ersonnene, 2-Grad-Ziel scheint jetzt von den Politikern abgeschrieben zu werden. Wenn selbst die Kanzlerin der als Klimastreber bekannten Deutschen sich öffentlich davon verabschiedet (auch hier), dürfte das (stille) internationale Begraben dieser Zielsetzung wohl nur noch eine Formsache sein. Die nächste große Klimakonferenz Ende dieses Jahres wird daher wohl wieder einmal viel Tamtam bringen und ansonsten ohne konkretes Ergebnis zu Ende gehen. Man sieht sich im nächsten Jahr.

Paradigmenwechsel in der deutschen Klimapolitik
Der Wechsel der Marschrichtung in der deutschen Politik kommt einem Paradigmenwechsel gleich. Und man muss kein Prophet sein, um zu folgern, dass damit auch ein Verlust des Einflusses der Klimaforscher auf die Politik in unserem Land einhergehen wird. Am meisten dürfte davon das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) betroffen sein, welches bislang mit Stefan Rahmstorf und Institutsdirektor Hans Joachim Schellnhuber noch 2 der 8 Mitglieder des einflussreichen Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) stellt.

Ungeachtet dieser Entwicklung, oder vielleicht gerade deswegen, also um noch einmal eine entscheidende “Duftmarke” zu setzen, hat das PIK jetzt ein Grundsatzpapier herausgegeben, in dem ein völlig neuer Weg vorgestellt wird, der doch noch den erhofften Durchbruch in der Klimapolitik bringen soll. Unter dem Titel “Neue Strategie zur Realisierung des 2°max Klimaziels” präsentieren die Forscher einen Lösungsansatz, den sie “Peak and Trade” nennen und hinter dem sich eine Art Klima-Kopfpauschale verbirgt. Nach den Vorstellungen der Wissenschaftler soll jedem Erdenbürger zunächst ein Kontingent von rund 5 Tonnen CO2 zugesprochen werden. Wird dieses überschritten, muss in einen Topf (eine neu zu schaffende “Weltklimabank”) gezahlt werden, bei Unterschreitung gibt es Geld aus diesem Topf.

Die Amerikaner hätten demnach mit 16,9 Tonnen pro Jahr und Einwohner einen mehr als 3 mal zu hohen Ausstoß, wir Deutschen mit 9,8 Tonnen einen fast doppelt zu hohen. In Westeuropa stehen Schweden und die Schweiz (je 5,6 Tonnen pro Einwohner) und Frankreich (6,3 Tonnen) besonders gut da. Erstere, weil sie sehr viel Strom aus Wasserkraft erzeugen, und letztere wegen der Stromerzeugung aus Kernkraft.

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